Montag, September 11, 2006

new String(string) benutzen nur Anfänger?

Kann man sich in Java mit vielen 4 Zeichen langen Strings ein Speicherproblem schaffen?
Klar, wenn man ca. (Speichergröße in Byte / 4) Strings hat.

Weit gefehlt.
Es geht auch anders, wenn man nicht alles über Strings weiß.

Ein Beispiel, das uns ca. 3 Manntage Forschungsarbeit gekostet hat:
Man importiert eine mehrere GB große Datei Zeile für Zeile, parst die Zeilen in die Datenbank und merkt sich nur die 4 Zeichen langen Kennziffern der Zeilen, damit man doppelte Aktionen vermeiden kann.

Was gibt es da über Strings zu wissen? Und wo soll der Speicher verloren gehen, wenn man die Zeile nur innerhalb der Schleife kennt?

Ein String ist ein Objekt, das seinen Text als Auszug aus einem char[] speichert. Wenn man jetzt die ca. 2 KB langen Zeilen der Importdatei
mit substring() zerlegt, werden die Substrings nicht mit einem neuen char[] erzeugt, sondern zeigen auf den gleichen Array mit einem entsprechenden Offset. Eine super Idee, um Speichermüll zu vermeiden.
Aber wenn man - wie wir - einen der Substrings dauerhaft im Speicher hält (Map, etc.), behält man auch dauerhaft den dahinter hängenden char[]. Und das führt zu 2KB unnötigem Speicherverbrauch pro Zeile.

Die Lösung des Problems sieht dann aus wie Anfängercode:
String kennziffer = new String(zeile.substring(0,4));
Durch new String() wird tatsächlich auch ein neuer char[] für die 4 Zeichen erzeugt und schon hat man keine Probleme mehr.

new String(string) ist normalerweise vollkommen nutzlos, weil Strings unveränderlich sind, und sollte aus Speichergründen nicht verwendet werden. Aber wenn man große Strings mit substring() zerlegt, sollte man es in Erwägung ziehen.

rathergood B3ta Flash

Und heute mal ein paar musikalische Highlights aus den Flash-Schmieden von Rathergood und B3ta:

Hey hey 16k - Ode an die alten Homecomputer
We Like the Moon - mein Gutelaunelied (für die optimale Wirkung am besten drei mal laufen lassen)
Bukkake - mit diesem Lied im Ohr wird das Surfen auf Pornoseiten wenigstens erträglich
Sleepy Kittens - einer für den Morgen nach der Party

Mittwoch, August 30, 2006

Wir werden Weltmeister!

Hurra! Deutschland hat das Eröffnungsspiel der Fussball WM gewonnen! Also diesesmal der WM für Menschen mit Behinderungen.
Ich habe mich aber gewundert, warum da keine Lotsen auf dem Feld sind, die den Sehbehinderten sagen, wo's lang geht. Oder keine Leute mit künstlichen Beinen. Nein, das sind alles nur geistig behinderte. D.h. laut Heute hat keiner der Spieler einen IQ über 75.
Na, dann haben wir ja leichtes Spiel, wenn da Bundesligaspieler mitmachen dürfen...

Freitag, Juli 14, 2006

Die Wahrheit über George Bush

Nein, nicht wieder dieser dämliche Grabstein. Das hier ist investigativer Journalismus: Link

Mittwoch, Juli 12, 2006

Gibt es doch noch einen Gott?

Ich habe mir ja während der WM meine Kommentare verkniffen. Und dann haben auch noch die Italiener gewonnen.
Aber RTL hat mir gerade neue Hoffnung geschenkt.

Materazzi, der Spieler, der von Zidane im Endspiel umgeköpft wurde, hat ja ein paar Details über den Vorfall verlauten lassen:
Er habe Zidane zu Verteidigungszwecken festgehalten, woraufhin ihn Zidane "von oben herab" mit folgender Frechheit provoziert habe: "Wenn Du mein Trikot wirklich willst, bekommst Du es nachher." Ja, was erlaubt sich dieser Zidane eigentlich? Egal, jedenfalls hat ihn daraufhin Materazzi ganz cool mit ein paar Beleidigungen bedacht, wie man sie "ständig auf Fussballplätzen hört", aber nichts über islamistische Terroristen oder Mütter, oder so. Lippenleser denken da zwar anders, aber gut. Und vollkommen unverständlicherweise, ist Zidane dann der Kragen geplatzt und er ist vom Feld gestellt worden und hat keine Silbermedaille abbekommen.

Und jetzt kommt RTL: laut Artikel 55 der erst vor kurzem eingeführten FIFA Regeln wird bei rassistischen Äusserungen oder Vorkommnissen während eines Spieles, die sich eindeutig den Spielern einer Mannschaft zuordnen lassen, bei einem "nicht-Punktspiel" die betreffende Mannschaft disqualifiziert.

Und dann ist da noch die Geschichte mit den verschobenen Spielen. Da fordern italienische Politiker eine Amnestie, weil man ja die WM gewonnen hat. Der zuständige Sportminister winkt aber ab. Aber Moment - wieso überhaupt ein Sportminister? Entscheidet der darüber, wer demnächst in der Championsleague spielt? Hat die FIFA nicht gerade erst Griechenland rausgeschmissen, weil die ihre Gesetze nicht so ändern wollten, daß die Politiker der FIFA nicht reinreden können?

Also, Italien wird auf unbestimmte Zeit aus der FIFA ausgeschlossen und
der WM Titel wird noch mal ordentlich zwischen Deutschland und Frankreich ausgespielt. (Was uns leicht fallen dürfte, weil die halbe französische Mannschaft jetzt den Ruhestand genießt, Zidane ohnehin gesperrt ist und Jens Nowotny gar nicht daran denkt aufzuhören.)
Und Materazzi und der Rest der Baggage spielen demnächst in der dritten Liga.
Happy End.

Dienstag, Juli 04, 2006

Problembär versteht keinen Spaß

Da dachte ich schon, alles geht, wenn RTL jeden Freitag plumpe Ausländerwitze unters Volk bringt.
Und plötzlich verhindert eine einstweilige Verfügung, daß ich mein Lieblingssatiremagazin bestellen kann. Da fühlte sich nämlich der SPD-Oberjockel durch den Satz "
Problembär außer Rand und Band - Knallt die Bestie ab!
" persönlich angegriffen oder genauer zum Abschuss freigegeben. Dabei wollte die Titanic doch nur die Tragik des wilden, fehlerzogenen Bären mit dem Bild eines wohlgenährten, grandios verdienenden Gesichtsflaumträgers kontrapunktieren. Perlen vor die Säue.
Und als vollendeter Jurist vergißt man natürlich auch nicht ein Ordnungsgeld anzudrohen, weil das Cover danach noch im Internet zu sehen war.
Jetzt wird dort Robert Gernhardts gedacht. Das ist sowieso ein Ereignis mit höherem Nachrichtenwert.

Also Herr Beck, die Regierungsbilanz sieht ja nicht so überzeugend aus - und dann auch noch kein Humor? Immerhin hat er schon graue Haare, das heißt der Vorruhestand wird nicht mehr weit sein.

Donnerstag, Juni 29, 2006

Gedankenfraß

In den letzten Jahren lege ich vor dem Schlafengehen manchmal ein Hörspiel aus meiner Kindheit in meinen PDA. Das ist nicht immer entspannend, hilft aber um das Aggitationslevel auf ein schlafbares Niveau zu senken.
Und nachdem ich meine ??? Kassetten alle durch hatte, habe ich mich nach anderem Stoff umgesehen. Das nächstbeste waren die TKKG Kassetten. Die konnte ich damals schon nicht ausstehen, weil die Titelmelodie so unerträglich war. Das hat mich vermutlich vor großem Schaden bewahrt. Denn jetzt im Abstand von 20 Jahren wird mir schon fast physisch übel bei den bieder-reaktionären Ansichten, die in jeder Folge vermittelt werden.

Kinder von Verbrechern sind grundsätzlich Strolche und Klassenrüpel. Punker, Rocker, Vegetarier und anderes suspektes Pack, einfach jeder, der nicht normal ist, muss verhaftet werden. Das macht die Ermittlungen einfacher, weil man immer nur den auffälligsten Leuten nachspionieren muss, und schon erfährt man über irgendwelche kriminellen Machenschaften.
Und wenn man mit Scharfsinn nicht weiterkommt, lösen angedrohte Prügel jedes Problem.

Und der Faden der Indoktrinierung zieht sich sogar bis in halbwegs aktuelle Folgen. In der neuesten Folge, die ich gehört habe, gab es folgende Highlights:
  • Zum Thema Aborigines: "die reiten auf Känguruhs und werfen mit Boomerangs."
  • Beim Radfahren wurde telephoniert. Das wiederspricht geltendem Recht und wurde kurz thematisiert. Aber scheiss drauf. "Ich hatte ja den Verkehr im Blick."
  • Einem angetrunkenen Verdächtigen hat Bandenmitgleid Carsten die Brieftasche geklaut, weil man sonst den Namen und die Adresse nicht rausbekommen hätte.
Merke: ein Hobbydetektiv muss sich nicht an alle Gesetze halten. Nur Kapitaldelikte sind verboten - der Rest ist diskutabel.

Ich kann nur eindringlich vor diesen Machwerken warnen!

Lecker Essen à la americaine

Der Infotainmentkanal Pro7 ist gerade seinem Bildungsauftrag gerecht geworden und hat mich darüber informiert, daß die Amerikaner mit zunehmender Freude Sprays einsetzen, die ihrem Essen Geschmack verleihen. Das mag auch bitter nötig sein.

Man bekommt also im Restaurant einen geschmacksunaufdringlichen Tofuwürfel vorgesetzt und darf sich dann aus einer Pallette von Sprühfläschchen sein Leibgericht zusammenstellen. Naja, nicht so ganz. Das kommt erst noch.

Zur Zeit wird damit nur ungenießbares Essen "verfeinert". Sozusagen Febreeze für die Hauptmahlzeit. Angeblich haben sogar "gute" Restaurants diese Fläschchen im Angebot. Mag ja sein, daß ein Hauch Schokolade ein Wiener Schnitzel zur Delikatesse macht, aber sollte dann nicht jemand sprühen, der sich damit auskennt? Der Koch zum Beispiel? Ich will schließlich auch nicht zur Maggiflasche greifen, wenn ich Essen gehe.

Mittwoch, Juni 28, 2006

Michael Jackson will nach Europa

Laut aktuellen Meldungen aus der Klatschpresse, will Michael Jackson doch nicht in Bahrain oder wo auch immer er jetzt ist, bleiben.
Er will nach Europa.

Ich finde Belgien wäre perfekt. Kurze Wege nach London, Paris und Berlin. Ideal.

Dokumente stapeln wie in echt

Großartige Ideen für einen organischen Desktop.
Man kann die Dokumente stapeln, verwuscheln und durchblättern. Die Dokumente benehmen sich dabei, als hätten sie wirklich Masse. Soll heissen, wenn man mit einem Dokument in ein anderes wemst, rutscht das andere ein Stück beiseite.
Will haben!

Natürlich ist es bisher nur ein Prototyp, d.h. ein Programm, das so tut als wäre es ein Desktop.
Aber sobald das für Linux zu haben ist, werde ich mir endlich den Server aufsetzen, von dem ich seit vier Jahren rede.

Mittwoch, Juni 21, 2006

Olympische Sitzung

Bin ich eigentlich der einzige, der meint, daß das Olympia Stadion in Berlin aussieht wie eine gigantische Klobrille?


Das hätte den Bauherren der Dachkonstruktion doch auffallen können, denn das einzige, wonach man öffentliche Bauaufträge vergibt, sind doch die putzigen Modelle, die einem zeigen, wie dynamisch das Chi zwischen den 120 Meter hohen Stahl- und Glasklötzen fließt und wie toll das ganze aus einem Hubschrauber aussieht.
Da also geht Goaleo hin, wenn er mal in Ruhe lesen will.

Sonntag, Juni 18, 2006

Telephonwerbung

Gerade habe ich mal wieder einen von diesen Werbeanrufen vom Band bekommen. Die Sorte, die erst mal mit 5 Sekunden Pause beginnt. Normalerweise lege ich immer sofort auf, aber dieses Mal habe ich mir den Senf komplett angehört. Und nachdem die Stimme vom Band die 1 Euro pro Minute Nummer, die man anrufen soll, um seinen "Gewinn" abzuholen, schon vier mal genannt hatte, kam der Satz, "Wenn Sie die Telephonnummer noch einmal hören wollen, drücken Sie nach dem Signalton die 1." Hmmm...
Mein Rekord liegt jetzt bei 10 Minuten.

Vielleicht besorge ich mir mal eines von diesen pickenden Vogelfigürchen...

Das richtige Rollenspiel für mich

Endlich habe ich das richtige Spiel für mich gefunden.
Ich bin ja ein großer Freund von Rollenspielen. Da verbringt man Stunden damit, seinen Charakter von einem Level zum nächsten zu bringen, indem man Monster umknüppelt. Das macht Spaß. Und die Zeit ist ja nicht verloren, denn es entwickelt sich ja schließlich etwas.
Nur wird es nach einiger Zeit immer langweiliger, weil die Abläufe ständig gleich sind und man irgendwann immer weitere Wege gehen muss, um noch Gegner zu finden, die einen weiter bringen.

Aber jetzt hat mich ein Artikel bei BoingBoing auf Progress Quest gebracht.
Bei diesem Rollenspiel hat man die Lösung für obige Probleme gefunden, ohne den Spaß zu verderben. Der Charakter kämpft von ganz alleine und wenn er die Taschen voll hat, geht er zum Markt und vertickt die gesammelten Monsterinnereien, um sich dafür bessere Ausrüstung zu kaufen. Und nebenbei werden noch Quests erledigt.
Dementsprechend besteht die Tastenübersicht auch nur aus einer einzigen Zeile (für Alt-F4).

Also zieht mein Charakter jetzt bewaffnet mit einem Mülltonnendeckel und einem spitzen Stock duch die Wälder und entwickelt sich fort, während ich mir ein Bier holen oder bügeln kann.
Stundenlanges Spielvergnügen!

Mittwoch, Mai 31, 2006

genuine Lektion

Heute früh habe ich das "Genuine Advantage-Gültigkeitsprüfungstool" Update von Windows schnöde ausgeschlagen.
Beschreibungstext: "Mit dem Windows Genuine Advantage-Gültigkeitsprüfungstool können Sie feststellen, ob es sich bei Ihrer Microsoft Windows-Kopie um ein Original handelt." Andernfalls werden einem Vorschläge unterbreitet, wie man Windows erwerben kann.
Kurz gesagt, "bitte erlauben Sie uns zu prüfen, ob Sie ihre Lizenzkeys von cracks.am gezogen haben - wir hätten das auch schon längst für Sie getan, wenn es in der EU legal wäre."
Aber solche Schnüffeltools sind mir suspekt. Das brauche ich nicht und will auch nicht mehr daran erinnert werden.

Nach einem Tag harter Arbeit, ohne meine halbfertigen Änderungen ins Versionierungssystem einspielen zu können, ist mir zum ersten mal Windows XP abgeraucht. Und zwar mit allem was dazu gehört.
Erst hat sich meine IDE überraschend geschlossen. Dann kam die freundliche Mahnung, ich solle mal chkdsk laufen lassen. Bevor ich etwas unternehmen konnte, hatte mein Rechner aber das Heft schon selbst in die Hand genommen und sich erst mal neu gestartet. Nach chkdsk und Neuanmeldung gab es dann die Meldung "Unbekannter Prozedureinsprung in User32.dll". (Für die Mac User: die Datei User32.dll spielt eine relativ zentrale Rolle im Betriebssystem.)
Dementsprechend war der Systemstart auch nicht wirklich bis zum Desktop vorgedrungen und ich konnte nur noch unseren Systemadministrator rufen.

Nach mehreren Versuchen das System wiederherzustellen, reparieren, neu installieren oder wenigstens zu löschen mit einer ganzen Palette verschiedener Blue Screen Fehler als Resultat, habe ich dann meine Festplatte ausgebaut, um wenigstens die Daten zu retten.
Tja, morgen kommt der Reparaturfritze.

Zuhause habe ich dann das "genuine advantage" Update dann umgehend ausgeführt.

Donnerstag, Mai 25, 2006

YouTube Tag

Während die anderen sich heute besinnungslos trinken, lege ich mal einen YouTube Tag ein.

You've Got Mail - wie die Chatunterhaltung zwischen Meg Ryan und Tom Hanks wirklich ausgesehen hätte, wenn es kein Hollywood Film gewesen wäre.

Bill Gates Runs Like a Girl - als hätten wir es nicht gewußt

Fallout Boy - mit Texten zum mitsingen

Flachland Traceur - junger Mann springt über alles, was er findet

Backflip - mal was spektakuläres: ein Salto rückwärts

Der Führer's Face - ein Donald Duck Cartoon ca 1942, der im historischen Kontext verstanden werden muss (an dieser Stelle möchte ich jedem die Walt Disney Treasure DVD Sets ans Herz legen)

Boemerang - Moderator bekommt einen Lachanfall bei einem ernsten Thema (tatsächlich nur ein Sketch, aber es ist lustiger, wenn man sich vorstellt, es sei echt)

Montag, Mai 22, 2006

Harte und weiche Konsonanten sind so verwirrend

Ich habe gerade wieder zu lang fern gesehen und mich etwa eine halbe Stunde lang von einer Frauenstimme bequatschen lassen, ich solle mir ein Gerät kaufen, mit dem mein Haar "klatt und klänzend" werden würde. Keine Gefahr, daß mein Haar "auszudrocknen" drohe.
Es ginge einfach "eins, zwei, trei".

Ich möchte wetten, daß etwa die Hälfte der "bestellen Sie jetzt unter..."-Sprecher kein vernünftiges Hochdeutsch beherrscht oder angeborene Sprachfehler hat. Gut, die meisten davon sind Österreicher. Aber wenn man solche Werbungen produziert, muß man sich doch irgendwann anhören, was dabei raus kommt. Oder gibt es Studien darüber, daß seltsame Sprecher weniger bedrohlich wirken oder man unbewußt nach dem Telephon greift?

Eigentlich sollte man daraus einen Sketch machen. In der Art:
"Ich habe mein Haar geklettet - schon durch die Tritte Anwendung."

Aber ich glaube, ich bestelle mir lieber die großen Hitklassiker der 50er Jahre.

Freitag, Mai 19, 2006

Die Menschen von der Straße

Um einem den Kater zu versüßen, zeigen die Dritten Programme und 3Sat (das andere Dritte Programm) an Sonntagvormittagen gelegentlich mal alte, öffentlich rechtliche Sendungen aus den 60ern und 70ern, in denen man einen Eindruck vom Lebensstil der Zeit bekommen soll.

Ist eigentlich schon einmal jemandem aufgefallen, daß in den Straßeninterviews der Zeit die Leute alle furchtbar räudig aussehen - einfache Kleidung, fettige Haare, ungepflegte Haut. Aber selbst Leute, die nach Bergleuten oder Bauern aussehen und bei denen die Wahrscheinlichkeit einer lückenhaften Schulbildung bedingt durch den Krieg relativ hoch ist, bemühen sich nach bestem Können einen guten Eindruck zu machen, indem sie ihre Worte sorgfältig wählen und sie so sauber wie möglich artikulieren.

Heute ist das umgekehrt.
Die Menschen von der Straße, die heute im Fernsehen präsentiert werden, sehen alle tip top geschniegelt aus und sprechen, als hätten sie den Mund voller Sabber und wären zu lange in der Sonne gewesen. Und nicht alle davon machen Hip-Hop.

Samstag, April 01, 2006

Supersack



Hier ist eine Seite, die anhand von Comiccovern belegt, daß Superman ein Kollegenschwein ist:

Superdickery

Mittwoch, März 29, 2006

City of Tuttle

Ich bin gerade auf diesen Link gestossen:

CentOS vs City of Tuttle

Es macht einen wirklich sprachlos. Das schreckliche daran ist, daß dieser Jerry A. Taylor seinen Job vermutlich genau deswegen hat, weil er andere Leute durch seine rüde, impertinente Art dazu bringt, seine Arbeit für ihn zu erledigen. eMails lesen und verstehen ist ja hingegen nicht seine Stärke.

Ich mag besonders seinen Hang zu Ausrufungszeichen, den man Gott sei Dank bei unseren städtischen Angestellten normalerweise nicht findet.

Sonntag, März 26, 2006

Uschi, wir lieben Dich!

Jetzt sind wir um eine der erfolgreichsten, teamfähigsten und sympathischsten Sportlerinnen der letzten 15 Jahre ärmer. Schade, schade, schade.

Als mir vor ein paar Jahren das erste mal das Damenbiathlon im Fernsehen aufgefallen ist, war ich gleich hin und weg. Irgendetwas war hier anders. Die Damen sind nach dem Zieleinlauf nicht mit Bittermiene aneinander vorbeigelaufen, weil nur eine gewinnen konnte, sondern sahen alle erschöpft aber glücklich aus. Man freute sich für einander. Genauso ist es beim Biathlon völlig normal, daß man als Zuschauer, wenn gerade kein Läufer der eigenen Nation am Schießstand steht, auch die Treffer der anderen Läufer bejubelt. Das ist Familienunterhaltung für einen Sonntag Nachmittag.
Anders als andere in Deutschland populäre Sportarten.

Und eine dieser freundlichen Sportlerinnen war Uschi Disl.
Ich habe nicht die Liste ihrer Erfolge vor Augen, und da waren einige, aber für mich waren auch nicht die Platzierungen das, was mich an ihr fasziniert hat, sondern die Art wie sie ihre Rennen lief.
Nicht selten hat sie beim Schiessen mehrere Scheiben verfehlt und sich damit Strafrunden eingehandelt. Aber das hat sie nicht aufhalten können mit eisernem Willen und unglaublicher Energie hat sie das Feld dann läuferisch wieder von hinten aufgerollt. Selbst wenn sie zwei Minuten hinter den anderen her lief, hat sie nicht aufgesteckt, sondern immer alles gegeben. Ausruhen kann man sich nachts.
verdammt hübschBei diesem Einsatz macht das Zuschauen Spaß. Oder genauer gesagt, machte das Zuschauen Spaß. Ich werde mich wohl nach einer neuen Identifikationsfigur bei den Biathletinnen umsehen müssen.
Uschi war super!

Und ausserdem ist Uschi Disl verdammt attraktiv ->

Bei der letzten Zieleinfahrt (Platz 22, d.h. es waren schon vier Deutsche vor ihr da) hatte ich tatsächlich eine kleine Träne vor Rührung im Auge, als sie durch das Ehrenspalier ihrer Teamkolleginnen gefahren ist. >schluchz<

Samstag, März 25, 2006

Ohne Handys geht's nicht mehr

In dieser Woche wird ja darüber diskutiert, ob man Handys an Schulen generell verbieten sollte oder wie man sonst dem Austausch von nicht kindgerechten Videos Herr werden soll.

Eines der Argumente dafür, Handys nicht pauschal aus den Schulen zu verbannen, war:
"Die Eltern müssen ihre Kinder ja erreichen können."

Und warum? Warum müssen Eltern ihre Kinder in der Schule erreichen können?
Was schicken Eltern ihren Kindern in der Pause auf's Handy? "Sei Pünktlich, sonst wird das Essen kalt.", "Vergiß nicht wieder deinen Turnbeutel.", "Papi holt Dich um 13 Uhr 40 ab." ??
Was wird da übermittelt, was man nicht schon am Abend vorher hätte sagen können und was nicht warten kann, bis das Kind wieder zu Hause ist?

Unsere Zeit mag ja schnelllebiger (zwei oder drei "L"?) geworden sein, aber ich denke, Kinder sollten sich in der Schule auf den Unterricht konzentrieren und nicht auf die Organisationsunfähigkeit ihrer Eltern.
Und wenn doch mal was wirklich wichtiges ist: Man kann auch im Sekretariat der Schule anrufen, um sein Kind nach Hause zu ordern.

Die Mißbrauchsmöglichkeiten von Handys in Kinderhand sind, wie man derzeit in journalistisch überzeugenden Sendungen wie "Akte 06", die sich nur mit Schmuddelthemen befassen, um uns auzurütteln, und nicht wegen der Quote,
immer wieder sieht, deren zwingender Notwendigkeit zahlenmäßig überlegen.

Man könnte ja an allen Schulen einen Handywart einstellen, bei dem Handys abgegeben werden müssen und der Gespräche und SMSe während der Unterrichtszeit entgegennimmt und im Bedarfsfall darauf reagiert. Das wäre doch mal wieder eine Gelegenheit ein paar tausend Leute von der Strasse zu holen.
Ach, ich habe doch immer die besten Ideen.

Dienstag, März 21, 2006


Munoz a la Giffen

Große Comiczeichner, Teil I

Mein absoluter Lieblingsplotter ist Keith Giffen.
Das wirft auch gleich zwei Fragen auf: was ist ein Plotter? und wieso ist er nicht mein Leiblingsautor oder -zeichner?

Keith Giffen ist eine Naturgewalt, wenn es um Comics geht. Er hat die absurdesten Ideen und war an ein paar der witzigsten Comics beteiligt, die ich kenne. Aber eben als Plotter (d.h. die Geschichte stammt von ihm, die Texte schreibt jemand anderes). Wenn er alleine textet, sind seine Geschichten manchmal etwas schwierig zu lesen. Die Sprache fließt nicht, die Figuren sprechen in cowboyhaften Halbsätzen.

Aber sein Witz läuft dann zur Höchstform auf, wenn er gemeinsam mit anderen an der Geschichte arbeitet. Bestes Beispiel ist die legendäre Justice League International Reihe. Hier hat er mit J.M. deMatteis gerade in der Zeit, als alle anderen Helden immer finsterer wurden (späte 80er), dafür gesorgt, daß man sogar über Batman lachen konnte.
Oder Ambush Bug - eine Serie, die sich kaum beschreiben läßt - auf der einen Seite wird unser "Superheld" von Socken aus dem Weltraum drangsaliert, auf der nächsten stapft Godzilla über eine Splashpage, und wieder zwei Seiten weiter taucht Johnny DC auf, das 60er Jahre Maskottchen von DC Comics
, um Ambush Bug in ein Paralleluniversum zu schicken (frei zusammengestellt, aber Szenen in dieser Art kamen vor). Und das ganze in einem Stil, der (teilweise sehr "direkt") an Jose Munoz angelehnt war.

Ich besitze ein paar Originalcomicseiten. Und eine davon besteht aus einem klassischen 9-Panel Gitter. Davon ist aber nur eine Zeichnung ein Original. Die übrigen Panel bestehen aus Kopien des ersten Bildes. Nur die aufgeklebten Sprechblasen wechseln. Für eine Originalzeichnung etwas mikrig, aber für mich vollkommen stilecht, weil genau das eines seiner Markenzeichen war.

Ambush Bug I fail to see the attraction
Ein weiteres Highlight meiner Sammlung ist eine getuschte Skizze von Ambush Bug mit Wolverines Klauen. Mein größter Schatz, bis mich ein Freund darauf hingewiesen hat, daß die Unterschrift auch erst mit Bleichstift vorgezeichnet und dann getuscht wurde... jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie echt ist.



Highlights:
Legion of Super-Heroes
JLI
Ambush Bug (unbezahlbar)
Heckler
Lobo (nicht mein Fall, aber durchaus populär)

Aktuelle Projekte:
Hero²
Marvels Event des Jahres 2006 (habe den Titel vergessen)
Blue Beetle

Freitag, März 17, 2006

Das beste Spiel aller Zeiten

Es gab eine Zeit, da bestanden die Möglichkeiten eines Programmierers aus einem Assembler und äh, und das war's. Jedes Pixel musste von Hand gesetzt werden. Hochsprachen waren nur für akademische Vorführungen geeignet und um die Kisten an den ambitionierten Heimanwender zu verkaufen, aber jedenfalls nicht zur Spieleprogrammierung.

M.U.L.E.M.U.L.E. ist eine Wirtschaftssimulation, wenn man es unbedingt einordnen will. Aber da 1983 noch jedes Pixel kostbar war, wurde es auf das Nötigste reduziert. Gleichzeitig ist es ein echtes Mehrspielerspiel. Man muss miteinander oder eben gegeneinander handeln, was man zuvor erzeugt hat. Und es ist ein Actionspiel, denn wenn man den Muli nicht schnell genug zur Farm geschleift hat, war der ganze Zug für die Katz'. All das war nicht unbedingt neu, aber die Kombination war goldrichtig. Von der Ankunft auf dem Planeten "Irata" (ich bin etwas langsam und habe erst vor ein paar Jahren gemerkt, wieso der so heißt) über die Steptanztrophäen bis zum System von Angebot und Nachfrage - ein Spiel das durch seine Genialität überzeugt hat und von vielen Fans auch heute immer noch gerne gespielt wird.

Heute kriegt man Wirtschaftssimulationen wortwörtlich im Dutzend nachgeschmissen. Aber die heutigen Simulationen basieren allesamt eher auf Kaiser oder Civilisation. Micromanagement und zahllose Aus- und Anbauten, bei denen man den Überblick verliert. M.U.L.E. war etwas anderes. Es war so perfekt, daß sich nie jemand getraut hat, es verbessern zu wollen.

Wie M.U.L.E. heute aussehen würde, will ich gar nicht wissen. Denn jede Veränderung würde die schlichte Brillianz dieses kleinen Meisterwerkes verwischen.

Unfassbar, aber irgendwie auch unvermeidlich: Es gibt eine ziemlich originalgetreue Windowsumsetzung mit Netzwerkunterstützung. (Genaugenommen ein Atari-Emulator.) Nix wie hin!

Donnerstag, März 16, 2006

Killerspiele unter uns

Und gleich zum warm werden mal ein Link auf eine Nachricht von gestern:
Kriminologe Pfeiffer fordert rigides Vorgehen gegen "Killerspiele"

Mein Lieblingszitat:

Der durchschnittliche männliche Hauptschüler bringe es auf fünf Stunden Medienkonsum am Tag. "Das ist ein krankes Leben"

Vielen Dank, Herr Pfeiffer. Ich finde Ihr Leben auch viel angenehmer.

Aber die ganze Diskussion finde ich ziemlich unerquicklich. Immerhin wird diesesmal nicht unter dem direkten Eindruck eines blutigen Verbrechens mit dem zugehörigen Boulevardjournalismus im Nacken diskutiert.
Die Süddeutsche hat heute neben einigen nicht minder undifferenzierten Gegenthesen ein brauchbares Schlusswort gefunden (ich finde den Link leider nicht mehr). Aber es lautete in etwa wie folgt:
Computerspiele haben ebenso wie Filme eine FSK Alterfreigabe. Wenn trotzdem Spiele, die für Kinder ungeeignet sind, in deren Hände gelangen, ist es nicht die Schuld der Spiele oder Spielehersteller.
Und ein blankes Verbot von bestimmten Spielen, wird Dank der diversen online Tauschbörsen unsere computerfachkundige Jugend nicht daran hindern, diese in ihre Finger zu bekommen.

Mein Fazit dazu ist das gleiche wie zu den Themen Bildungsmisere, Drogenmißbrauch und Jugendkriminalität:
Erwachsene (und insbesondere die Eltern) sollten sich mehr mit ihren Kindern beschäftigen. Diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu und wurde schon von vielen Menschen geäußert, die klüger sind als ich.
Wie bringt man aber gerade die Eltern der üblichen Verdächtigen dazu, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen? Die Antwort darauf muss ich schuldig bleiben. Die Worte Kirche und Gemeinde liegen mir auf der Zunge, aber wer braucht das schon, wenn man 34 Känäle im Fernsehen hat, oder hat überhaupt die Zeit dafür?

Feierliche Eröffnung

Hiermit erkläre ich mein ganz persönliches "Blog" für eröffnet.
Wie man an den Anführungszeichen unschwer erkennt, nehme ich die Sache noch nicht wirklich ernst. Dementsprechend bin ich auch sehr gespannt, wie lange ich das durchhalten werde.
Ich habe schon einmal vorsorglich die Einstellungen für diese Seite von "die letzten 7 Tage" auf "die letzten 7 Nachrichten" umgestellt. So wird man auch im Jahre 2008 noch meine feierliche Begrüssung auf der ersten Seite lesen können.

Inhaltlich wird es keinerlei Beschränkungen geben, da ich das ganze eher als therapeutische Entspannung betrachte und daher schreiben werde, wonach mir gerade ist. Aber es werden wohl die unvermeidlichen Geek Themen werden (Computer, Spiele, Musik und Comics).
Und wenn jemand eine treffende deutsche Übersetzung für "Geek" kennt, so soll er sie mir bitte schreiben!