Donnerstag, März 16, 2006

Killerspiele unter uns

Und gleich zum warm werden mal ein Link auf eine Nachricht von gestern:
Kriminologe Pfeiffer fordert rigides Vorgehen gegen "Killerspiele"

Mein Lieblingszitat:

Der durchschnittliche männliche Hauptschüler bringe es auf fünf Stunden Medienkonsum am Tag. "Das ist ein krankes Leben"

Vielen Dank, Herr Pfeiffer. Ich finde Ihr Leben auch viel angenehmer.

Aber die ganze Diskussion finde ich ziemlich unerquicklich. Immerhin wird diesesmal nicht unter dem direkten Eindruck eines blutigen Verbrechens mit dem zugehörigen Boulevardjournalismus im Nacken diskutiert.
Die Süddeutsche hat heute neben einigen nicht minder undifferenzierten Gegenthesen ein brauchbares Schlusswort gefunden (ich finde den Link leider nicht mehr). Aber es lautete in etwa wie folgt:
Computerspiele haben ebenso wie Filme eine FSK Alterfreigabe. Wenn trotzdem Spiele, die für Kinder ungeeignet sind, in deren Hände gelangen, ist es nicht die Schuld der Spiele oder Spielehersteller.
Und ein blankes Verbot von bestimmten Spielen, wird Dank der diversen online Tauschbörsen unsere computerfachkundige Jugend nicht daran hindern, diese in ihre Finger zu bekommen.

Mein Fazit dazu ist das gleiche wie zu den Themen Bildungsmisere, Drogenmißbrauch und Jugendkriminalität:
Erwachsene (und insbesondere die Eltern) sollten sich mehr mit ihren Kindern beschäftigen. Diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu und wurde schon von vielen Menschen geäußert, die klüger sind als ich.
Wie bringt man aber gerade die Eltern der üblichen Verdächtigen dazu, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen? Die Antwort darauf muss ich schuldig bleiben. Die Worte Kirche und Gemeinde liegen mir auf der Zunge, aber wer braucht das schon, wenn man 34 Känäle im Fernsehen hat, oder hat überhaupt die Zeit dafür?

Keine Kommentare: