Mittwoch, März 29, 2006

City of Tuttle

Ich bin gerade auf diesen Link gestossen:

CentOS vs City of Tuttle

Es macht einen wirklich sprachlos. Das schreckliche daran ist, daß dieser Jerry A. Taylor seinen Job vermutlich genau deswegen hat, weil er andere Leute durch seine rüde, impertinente Art dazu bringt, seine Arbeit für ihn zu erledigen. eMails lesen und verstehen ist ja hingegen nicht seine Stärke.

Ich mag besonders seinen Hang zu Ausrufungszeichen, den man Gott sei Dank bei unseren städtischen Angestellten normalerweise nicht findet.

Sonntag, März 26, 2006

Uschi, wir lieben Dich!

Jetzt sind wir um eine der erfolgreichsten, teamfähigsten und sympathischsten Sportlerinnen der letzten 15 Jahre ärmer. Schade, schade, schade.

Als mir vor ein paar Jahren das erste mal das Damenbiathlon im Fernsehen aufgefallen ist, war ich gleich hin und weg. Irgendetwas war hier anders. Die Damen sind nach dem Zieleinlauf nicht mit Bittermiene aneinander vorbeigelaufen, weil nur eine gewinnen konnte, sondern sahen alle erschöpft aber glücklich aus. Man freute sich für einander. Genauso ist es beim Biathlon völlig normal, daß man als Zuschauer, wenn gerade kein Läufer der eigenen Nation am Schießstand steht, auch die Treffer der anderen Läufer bejubelt. Das ist Familienunterhaltung für einen Sonntag Nachmittag.
Anders als andere in Deutschland populäre Sportarten.

Und eine dieser freundlichen Sportlerinnen war Uschi Disl.
Ich habe nicht die Liste ihrer Erfolge vor Augen, und da waren einige, aber für mich waren auch nicht die Platzierungen das, was mich an ihr fasziniert hat, sondern die Art wie sie ihre Rennen lief.
Nicht selten hat sie beim Schiessen mehrere Scheiben verfehlt und sich damit Strafrunden eingehandelt. Aber das hat sie nicht aufhalten können mit eisernem Willen und unglaublicher Energie hat sie das Feld dann läuferisch wieder von hinten aufgerollt. Selbst wenn sie zwei Minuten hinter den anderen her lief, hat sie nicht aufgesteckt, sondern immer alles gegeben. Ausruhen kann man sich nachts.
verdammt hübschBei diesem Einsatz macht das Zuschauen Spaß. Oder genauer gesagt, machte das Zuschauen Spaß. Ich werde mich wohl nach einer neuen Identifikationsfigur bei den Biathletinnen umsehen müssen.
Uschi war super!

Und ausserdem ist Uschi Disl verdammt attraktiv ->

Bei der letzten Zieleinfahrt (Platz 22, d.h. es waren schon vier Deutsche vor ihr da) hatte ich tatsächlich eine kleine Träne vor Rührung im Auge, als sie durch das Ehrenspalier ihrer Teamkolleginnen gefahren ist. >schluchz<

Samstag, März 25, 2006

Ohne Handys geht's nicht mehr

In dieser Woche wird ja darüber diskutiert, ob man Handys an Schulen generell verbieten sollte oder wie man sonst dem Austausch von nicht kindgerechten Videos Herr werden soll.

Eines der Argumente dafür, Handys nicht pauschal aus den Schulen zu verbannen, war:
"Die Eltern müssen ihre Kinder ja erreichen können."

Und warum? Warum müssen Eltern ihre Kinder in der Schule erreichen können?
Was schicken Eltern ihren Kindern in der Pause auf's Handy? "Sei Pünktlich, sonst wird das Essen kalt.", "Vergiß nicht wieder deinen Turnbeutel.", "Papi holt Dich um 13 Uhr 40 ab." ??
Was wird da übermittelt, was man nicht schon am Abend vorher hätte sagen können und was nicht warten kann, bis das Kind wieder zu Hause ist?

Unsere Zeit mag ja schnelllebiger (zwei oder drei "L"?) geworden sein, aber ich denke, Kinder sollten sich in der Schule auf den Unterricht konzentrieren und nicht auf die Organisationsunfähigkeit ihrer Eltern.
Und wenn doch mal was wirklich wichtiges ist: Man kann auch im Sekretariat der Schule anrufen, um sein Kind nach Hause zu ordern.

Die Mißbrauchsmöglichkeiten von Handys in Kinderhand sind, wie man derzeit in journalistisch überzeugenden Sendungen wie "Akte 06", die sich nur mit Schmuddelthemen befassen, um uns auzurütteln, und nicht wegen der Quote,
immer wieder sieht, deren zwingender Notwendigkeit zahlenmäßig überlegen.

Man könnte ja an allen Schulen einen Handywart einstellen, bei dem Handys abgegeben werden müssen und der Gespräche und SMSe während der Unterrichtszeit entgegennimmt und im Bedarfsfall darauf reagiert. Das wäre doch mal wieder eine Gelegenheit ein paar tausend Leute von der Strasse zu holen.
Ach, ich habe doch immer die besten Ideen.

Dienstag, März 21, 2006


Munoz a la Giffen

Große Comiczeichner, Teil I

Mein absoluter Lieblingsplotter ist Keith Giffen.
Das wirft auch gleich zwei Fragen auf: was ist ein Plotter? und wieso ist er nicht mein Leiblingsautor oder -zeichner?

Keith Giffen ist eine Naturgewalt, wenn es um Comics geht. Er hat die absurdesten Ideen und war an ein paar der witzigsten Comics beteiligt, die ich kenne. Aber eben als Plotter (d.h. die Geschichte stammt von ihm, die Texte schreibt jemand anderes). Wenn er alleine textet, sind seine Geschichten manchmal etwas schwierig zu lesen. Die Sprache fließt nicht, die Figuren sprechen in cowboyhaften Halbsätzen.

Aber sein Witz läuft dann zur Höchstform auf, wenn er gemeinsam mit anderen an der Geschichte arbeitet. Bestes Beispiel ist die legendäre Justice League International Reihe. Hier hat er mit J.M. deMatteis gerade in der Zeit, als alle anderen Helden immer finsterer wurden (späte 80er), dafür gesorgt, daß man sogar über Batman lachen konnte.
Oder Ambush Bug - eine Serie, die sich kaum beschreiben läßt - auf der einen Seite wird unser "Superheld" von Socken aus dem Weltraum drangsaliert, auf der nächsten stapft Godzilla über eine Splashpage, und wieder zwei Seiten weiter taucht Johnny DC auf, das 60er Jahre Maskottchen von DC Comics
, um Ambush Bug in ein Paralleluniversum zu schicken (frei zusammengestellt, aber Szenen in dieser Art kamen vor). Und das ganze in einem Stil, der (teilweise sehr "direkt") an Jose Munoz angelehnt war.

Ich besitze ein paar Originalcomicseiten. Und eine davon besteht aus einem klassischen 9-Panel Gitter. Davon ist aber nur eine Zeichnung ein Original. Die übrigen Panel bestehen aus Kopien des ersten Bildes. Nur die aufgeklebten Sprechblasen wechseln. Für eine Originalzeichnung etwas mikrig, aber für mich vollkommen stilecht, weil genau das eines seiner Markenzeichen war.

Ambush Bug I fail to see the attraction
Ein weiteres Highlight meiner Sammlung ist eine getuschte Skizze von Ambush Bug mit Wolverines Klauen. Mein größter Schatz, bis mich ein Freund darauf hingewiesen hat, daß die Unterschrift auch erst mit Bleichstift vorgezeichnet und dann getuscht wurde... jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie echt ist.



Highlights:
Legion of Super-Heroes
JLI
Ambush Bug (unbezahlbar)
Heckler
Lobo (nicht mein Fall, aber durchaus populär)

Aktuelle Projekte:
Hero²
Marvels Event des Jahres 2006 (habe den Titel vergessen)
Blue Beetle

Freitag, März 17, 2006

Das beste Spiel aller Zeiten

Es gab eine Zeit, da bestanden die Möglichkeiten eines Programmierers aus einem Assembler und äh, und das war's. Jedes Pixel musste von Hand gesetzt werden. Hochsprachen waren nur für akademische Vorführungen geeignet und um die Kisten an den ambitionierten Heimanwender zu verkaufen, aber jedenfalls nicht zur Spieleprogrammierung.

M.U.L.E.M.U.L.E. ist eine Wirtschaftssimulation, wenn man es unbedingt einordnen will. Aber da 1983 noch jedes Pixel kostbar war, wurde es auf das Nötigste reduziert. Gleichzeitig ist es ein echtes Mehrspielerspiel. Man muss miteinander oder eben gegeneinander handeln, was man zuvor erzeugt hat. Und es ist ein Actionspiel, denn wenn man den Muli nicht schnell genug zur Farm geschleift hat, war der ganze Zug für die Katz'. All das war nicht unbedingt neu, aber die Kombination war goldrichtig. Von der Ankunft auf dem Planeten "Irata" (ich bin etwas langsam und habe erst vor ein paar Jahren gemerkt, wieso der so heißt) über die Steptanztrophäen bis zum System von Angebot und Nachfrage - ein Spiel das durch seine Genialität überzeugt hat und von vielen Fans auch heute immer noch gerne gespielt wird.

Heute kriegt man Wirtschaftssimulationen wortwörtlich im Dutzend nachgeschmissen. Aber die heutigen Simulationen basieren allesamt eher auf Kaiser oder Civilisation. Micromanagement und zahllose Aus- und Anbauten, bei denen man den Überblick verliert. M.U.L.E. war etwas anderes. Es war so perfekt, daß sich nie jemand getraut hat, es verbessern zu wollen.

Wie M.U.L.E. heute aussehen würde, will ich gar nicht wissen. Denn jede Veränderung würde die schlichte Brillianz dieses kleinen Meisterwerkes verwischen.

Unfassbar, aber irgendwie auch unvermeidlich: Es gibt eine ziemlich originalgetreue Windowsumsetzung mit Netzwerkunterstützung. (Genaugenommen ein Atari-Emulator.) Nix wie hin!

Donnerstag, März 16, 2006

Killerspiele unter uns

Und gleich zum warm werden mal ein Link auf eine Nachricht von gestern:
Kriminologe Pfeiffer fordert rigides Vorgehen gegen "Killerspiele"

Mein Lieblingszitat:

Der durchschnittliche männliche Hauptschüler bringe es auf fünf Stunden Medienkonsum am Tag. "Das ist ein krankes Leben"

Vielen Dank, Herr Pfeiffer. Ich finde Ihr Leben auch viel angenehmer.

Aber die ganze Diskussion finde ich ziemlich unerquicklich. Immerhin wird diesesmal nicht unter dem direkten Eindruck eines blutigen Verbrechens mit dem zugehörigen Boulevardjournalismus im Nacken diskutiert.
Die Süddeutsche hat heute neben einigen nicht minder undifferenzierten Gegenthesen ein brauchbares Schlusswort gefunden (ich finde den Link leider nicht mehr). Aber es lautete in etwa wie folgt:
Computerspiele haben ebenso wie Filme eine FSK Alterfreigabe. Wenn trotzdem Spiele, die für Kinder ungeeignet sind, in deren Hände gelangen, ist es nicht die Schuld der Spiele oder Spielehersteller.
Und ein blankes Verbot von bestimmten Spielen, wird Dank der diversen online Tauschbörsen unsere computerfachkundige Jugend nicht daran hindern, diese in ihre Finger zu bekommen.

Mein Fazit dazu ist das gleiche wie zu den Themen Bildungsmisere, Drogenmißbrauch und Jugendkriminalität:
Erwachsene (und insbesondere die Eltern) sollten sich mehr mit ihren Kindern beschäftigen. Diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu und wurde schon von vielen Menschen geäußert, die klüger sind als ich.
Wie bringt man aber gerade die Eltern der üblichen Verdächtigen dazu, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen? Die Antwort darauf muss ich schuldig bleiben. Die Worte Kirche und Gemeinde liegen mir auf der Zunge, aber wer braucht das schon, wenn man 34 Känäle im Fernsehen hat, oder hat überhaupt die Zeit dafür?

Feierliche Eröffnung

Hiermit erkläre ich mein ganz persönliches "Blog" für eröffnet.
Wie man an den Anführungszeichen unschwer erkennt, nehme ich die Sache noch nicht wirklich ernst. Dementsprechend bin ich auch sehr gespannt, wie lange ich das durchhalten werde.
Ich habe schon einmal vorsorglich die Einstellungen für diese Seite von "die letzten 7 Tage" auf "die letzten 7 Nachrichten" umgestellt. So wird man auch im Jahre 2008 noch meine feierliche Begrüssung auf der ersten Seite lesen können.

Inhaltlich wird es keinerlei Beschränkungen geben, da ich das ganze eher als therapeutische Entspannung betrachte und daher schreiben werde, wonach mir gerade ist. Aber es werden wohl die unvermeidlichen Geek Themen werden (Computer, Spiele, Musik und Comics).
Und wenn jemand eine treffende deutsche Übersetzung für "Geek" kennt, so soll er sie mir bitte schreiben!