Donnerstag, Juni 29, 2006

Gedankenfraß

In den letzten Jahren lege ich vor dem Schlafengehen manchmal ein Hörspiel aus meiner Kindheit in meinen PDA. Das ist nicht immer entspannend, hilft aber um das Aggitationslevel auf ein schlafbares Niveau zu senken.
Und nachdem ich meine ??? Kassetten alle durch hatte, habe ich mich nach anderem Stoff umgesehen. Das nächstbeste waren die TKKG Kassetten. Die konnte ich damals schon nicht ausstehen, weil die Titelmelodie so unerträglich war. Das hat mich vermutlich vor großem Schaden bewahrt. Denn jetzt im Abstand von 20 Jahren wird mir schon fast physisch übel bei den bieder-reaktionären Ansichten, die in jeder Folge vermittelt werden.

Kinder von Verbrechern sind grundsätzlich Strolche und Klassenrüpel. Punker, Rocker, Vegetarier und anderes suspektes Pack, einfach jeder, der nicht normal ist, muss verhaftet werden. Das macht die Ermittlungen einfacher, weil man immer nur den auffälligsten Leuten nachspionieren muss, und schon erfährt man über irgendwelche kriminellen Machenschaften.
Und wenn man mit Scharfsinn nicht weiterkommt, lösen angedrohte Prügel jedes Problem.

Und der Faden der Indoktrinierung zieht sich sogar bis in halbwegs aktuelle Folgen. In der neuesten Folge, die ich gehört habe, gab es folgende Highlights:
  • Zum Thema Aborigines: "die reiten auf Känguruhs und werfen mit Boomerangs."
  • Beim Radfahren wurde telephoniert. Das wiederspricht geltendem Recht und wurde kurz thematisiert. Aber scheiss drauf. "Ich hatte ja den Verkehr im Blick."
  • Einem angetrunkenen Verdächtigen hat Bandenmitgleid Carsten die Brieftasche geklaut, weil man sonst den Namen und die Adresse nicht rausbekommen hätte.
Merke: ein Hobbydetektiv muss sich nicht an alle Gesetze halten. Nur Kapitaldelikte sind verboten - der Rest ist diskutabel.

Ich kann nur eindringlich vor diesen Machwerken warnen!

Lecker Essen à la americaine

Der Infotainmentkanal Pro7 ist gerade seinem Bildungsauftrag gerecht geworden und hat mich darüber informiert, daß die Amerikaner mit zunehmender Freude Sprays einsetzen, die ihrem Essen Geschmack verleihen. Das mag auch bitter nötig sein.

Man bekommt also im Restaurant einen geschmacksunaufdringlichen Tofuwürfel vorgesetzt und darf sich dann aus einer Pallette von Sprühfläschchen sein Leibgericht zusammenstellen. Naja, nicht so ganz. Das kommt erst noch.

Zur Zeit wird damit nur ungenießbares Essen "verfeinert". Sozusagen Febreeze für die Hauptmahlzeit. Angeblich haben sogar "gute" Restaurants diese Fläschchen im Angebot. Mag ja sein, daß ein Hauch Schokolade ein Wiener Schnitzel zur Delikatesse macht, aber sollte dann nicht jemand sprühen, der sich damit auskennt? Der Koch zum Beispiel? Ich will schließlich auch nicht zur Maggiflasche greifen, wenn ich Essen gehe.

Mittwoch, Juni 28, 2006

Michael Jackson will nach Europa

Laut aktuellen Meldungen aus der Klatschpresse, will Michael Jackson doch nicht in Bahrain oder wo auch immer er jetzt ist, bleiben.
Er will nach Europa.

Ich finde Belgien wäre perfekt. Kurze Wege nach London, Paris und Berlin. Ideal.

Dokumente stapeln wie in echt

Großartige Ideen für einen organischen Desktop.
Man kann die Dokumente stapeln, verwuscheln und durchblättern. Die Dokumente benehmen sich dabei, als hätten sie wirklich Masse. Soll heissen, wenn man mit einem Dokument in ein anderes wemst, rutscht das andere ein Stück beiseite.
Will haben!

Natürlich ist es bisher nur ein Prototyp, d.h. ein Programm, das so tut als wäre es ein Desktop.
Aber sobald das für Linux zu haben ist, werde ich mir endlich den Server aufsetzen, von dem ich seit vier Jahren rede.

Mittwoch, Juni 21, 2006

Olympische Sitzung

Bin ich eigentlich der einzige, der meint, daß das Olympia Stadion in Berlin aussieht wie eine gigantische Klobrille?


Das hätte den Bauherren der Dachkonstruktion doch auffallen können, denn das einzige, wonach man öffentliche Bauaufträge vergibt, sind doch die putzigen Modelle, die einem zeigen, wie dynamisch das Chi zwischen den 120 Meter hohen Stahl- und Glasklötzen fließt und wie toll das ganze aus einem Hubschrauber aussieht.
Da also geht Goaleo hin, wenn er mal in Ruhe lesen will.

Sonntag, Juni 18, 2006

Telephonwerbung

Gerade habe ich mal wieder einen von diesen Werbeanrufen vom Band bekommen. Die Sorte, die erst mal mit 5 Sekunden Pause beginnt. Normalerweise lege ich immer sofort auf, aber dieses Mal habe ich mir den Senf komplett angehört. Und nachdem die Stimme vom Band die 1 Euro pro Minute Nummer, die man anrufen soll, um seinen "Gewinn" abzuholen, schon vier mal genannt hatte, kam der Satz, "Wenn Sie die Telephonnummer noch einmal hören wollen, drücken Sie nach dem Signalton die 1." Hmmm...
Mein Rekord liegt jetzt bei 10 Minuten.

Vielleicht besorge ich mir mal eines von diesen pickenden Vogelfigürchen...

Das richtige Rollenspiel für mich

Endlich habe ich das richtige Spiel für mich gefunden.
Ich bin ja ein großer Freund von Rollenspielen. Da verbringt man Stunden damit, seinen Charakter von einem Level zum nächsten zu bringen, indem man Monster umknüppelt. Das macht Spaß. Und die Zeit ist ja nicht verloren, denn es entwickelt sich ja schließlich etwas.
Nur wird es nach einiger Zeit immer langweiliger, weil die Abläufe ständig gleich sind und man irgendwann immer weitere Wege gehen muss, um noch Gegner zu finden, die einen weiter bringen.

Aber jetzt hat mich ein Artikel bei BoingBoing auf Progress Quest gebracht.
Bei diesem Rollenspiel hat man die Lösung für obige Probleme gefunden, ohne den Spaß zu verderben. Der Charakter kämpft von ganz alleine und wenn er die Taschen voll hat, geht er zum Markt und vertickt die gesammelten Monsterinnereien, um sich dafür bessere Ausrüstung zu kaufen. Und nebenbei werden noch Quests erledigt.
Dementsprechend besteht die Tastenübersicht auch nur aus einer einzigen Zeile (für Alt-F4).

Also zieht mein Charakter jetzt bewaffnet mit einem Mülltonnendeckel und einem spitzen Stock duch die Wälder und entwickelt sich fort, während ich mir ein Bier holen oder bügeln kann.
Stundenlanges Spielvergnügen!