Mittwoch, Dezember 16, 2009

Mein eigener JDT Plugin

In den letzten zwei Wochen durfte ich mich bei der Arbeit mit der Entwicklung eines Plugins für die Entwicklungsumgebung Eclipse befassen.
Für jedes (Teil-)Feature habe ich ungefähr einen Tag gebraucht, wovon circa die Hälfte auf die Suche nach den jeweils für die Umsetzung benötigten Extension Points draufging.

Jetzt kann man diverse für unsere Firma interessante Probleme sofort beim Speichern erkennen und *Fanfare* die meisten auch mit einem QuickFix sofort beheben.

Ich bin relativ stolz auf mich. Das von mir gebastelte Zwischenframework ermöglicht die Umsetzung einer Java Fehlersuche, mit eigener Konfiguration und QuickFix (mit "Select All" Unterstützung) in ein paar Stunden.
Alle Fehlersuchen sind einzeln deaktivierbar. Und um grobe Performanceschnitzer zu finden, kann man die Ausführungszeiten der Scanner protokollieren lassen.

Als nächstes überlege ich mir mal, ob ich für mein Templategenerator XML Format einen Editor gebaut kriege, der die Daten-, Template- und Ausgabedatei verbindet.

Der Mann im Kiosk

Heute hat doch wirklich der Mann im Kiosk einen Taschenrechner benutzt um den Preis für 10 Stück auszurechnen...

Freitag, Oktober 16, 2009

Löschen statt Sperren

Irgendjemand muss mir mal erklären inwiefern die Parole "Löschen statt Sperren" besser ist als das zuletzt geplante (ausgeübte?) Verfahren?

Ich dachte, einer der Hauptkritikpunkte sei die unzureichende Definition der Voraussetzungen für eine Sperrung gewesen. Angst vor Zensur, etc. Hat sich da auch etwas getan?

Gegen Kinderpornographie ist Löschen sicherlich das einzig richtige Mittel, aber es funktioniert natürlich nur, wenn man rechtliche Handhabe gegen den Serverbetreiber hat. Was macht man mit den Servern auf irgendwelchen Pazifikinseln, die sich ihrer Rechtsfreiheit rühmen?
Die Möglichkeit zu Sperren ist zwar nur ein schwacher Schutz, aber besser als gar nichts.

D.h. "Löschen statt Sperren" löst eines von drei Problemen. Auch nett, aber nur die halbe Miete.

Autofahrer

Heute war wieder einer dieser Tage auf der Autobahn.
Es fing damit an, dass sich auf dem Raserteilstück LKW mit Tempo 90 ein Rennen geliefert haben. Über 5 Km.
Als die endlich Platz gemacht haben, kamen die "ewig links Fahrer", die "links langsam, rechts schnell Fahrer" und dann schon der Tempo 100 Teil. Dort bremsten die Wagen vor mir plötzlich abrupt ab, weil ganz rechts ein Polizei Bully fuhr.
Kaum das der außer Sicht war, wurde ich mit Lichthupe und Linksblinken von der Überholspur gedrängt, kaum dass ich mal ein wenig freie Bahn hatte. Danach hatte ich die Nase voll und legte einen langsameren Gang ein. Damit wurde die Fahrt erträglicher, bis auf das Intermezzo mit dem Fahrer, der meinte dass durch Blinker setzen automatisch die Nebenspur frei würde.

Und daheim gab es dann noch das Cabrio, das unbeleuchtet direkt hinter einer Kreuzung auf der Straße geparkt war (vor einem Behindertenparkplatz), so dass man beim Abbiegen die Wahl hatte entweder in ihn oder in den Gegenverkehr zu fahren.

Ein Tag für den Burgerbringdienst!

Montag, September 14, 2009

Bibelcode

Ich sehe gerade einen Fernsehfilm oder wie man heute sagen würde ein "made for tv movie" von Pro7.

"Der Bibelcode". Das klingt nach Robert Langdon-haften Rätseln, gekreuzt mit Abenteuern a la Indiana Jones. Und ein wenig mehr nach dem Jesus Code oder wie das Fernsehspektakel des Jahres damals hieß. Die Hauptdarstellerin ist Cosma Shiva Hagen - also die deutsche Antwort auf Liv Tyler - und Blacky Fuchsberger - also die deutsche Anwort auf Morgan Freeman - spielt den Papst.

Während ich die Vorschau sah, habe ich wortwörtlich gedacht: "Das ist ja mal a long way von den RTL Actionstreifen der 90er." Ja, manchmal fällt mir so schnell keine vernünftige Übersetzung für meine Gedanken ein. Und was hatte ich mich damals auf John Sinclair gefreut.

Aber schon nach wenigen Minuten erhielt meine Freude auf das Pro7 Werk einen Dämpfer. Das Drehbuch war so stark komprimiert, dass die Exposition nur aus einer kurzen wie aus einem amerikanischen Actionfilm abgeschriebenen Szene bestand in der Johana (CSHagen) ihre Polizeimarke abgeben muss, weil sie sich über das Gesetz hinwegsetzen musste um ein entführtes Mädchen zu retten. Einmal mit den Augen gerollt und weiter im Text.

Nach der folgenden Verfolgungsjagd stirbt jemand, der behauptet Johanas Vater zu sein, zu ihren Füßen. Natürlich nicht ohne zuvor noch ein Buch mit handschriftlichen Notizen übergeben zu haben.

Was dann folgt, ist der zunehmend langatmigere Hauptakt, in dem ein mäßig synchronisierter Franzose ("international production") Marke Bücherwurm neben der betont natürlich spielenden CSHagen einem ständig das Gefühl gibt, dass hier etwas nicht stimmt. Nicht weil das die Spannung anheben soll, sondern weil der Film wie ein produktionstechnischer Flickenteppich wirkt.

Der Regisseur stand so sehr unter Zeitdruck den Mist runterzukurbeln, dass kleine Ungereimtheiten erst dem Zuschauer auffallen dürfen. So überrascht zum Beispiel der Fund ihrer Kinderbibel, aus der ihr ihr Pflegevater immer vorgelesen hatte, bei ihrem Vater, von dem sie am Morgen noch nichts wusste, CSHagen nicht im geringsten.

Als Schüsse die Scheibe zersplittern lassen, versteckt sich der französische Religionsstudent sofort unter dem Schreibtisch. Ich würde nicht auf die Knie gehen, bestenfalls ein paar Schritte zurück, WEIL AUF MICH NOCH NIE GESCHOSSEN WURDE!

Danach plätschert der Film Dank alles überdeckender Orchestermusik belanglos daher. Alle dramatischen Höhepunkte werden von schlechtem Spiel oder schlechter Synchro ausgehebelt. Sagte ich alle Höhepunkte? Nein, es gibt durchaus fesselnde Momente. Aber wenn man sich gleich in der nächsten Szene wieder mehr Gedanken darüber macht, wie es hätte besser sein können, ist man wieder am Anfang.

Warum schafft es eine Kulturnation wie Deutschland nicht aus spannenden Ideen vernünftige Drehbücher zu machen und Regisseure zu organisieren, die ein Gespür für Geschichten haben?

Aber immerhin ist Blacky Fuchsberger der Papst...

Sonntag, August 23, 2009

Google verhütet

Man findet ja zu fast allen Suchbegriffen Porno.
Aber bisher war ich immer davon ausgegangen, dass mich nur die Kindersicherung von Google davor schützt versehentlich auf Pornoseiten zu gelangen.

Eine andere Auffassung, die ich bisher vertrat, ist dass das deutsche Gesetz mir nur den Zugriff auf verfassungsfeindliches oder kinderpornographisches Material verbietet (und außerdem im Internet selten angewendet wird).


Aber diese Zeiten scheinen der Vergangenheit anzugehören. Denn am Fuß meiner letzten Suche fand ich die Anmerkung: "
Aus Rechtsgründen hat Google 3 Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie unter ChillingEffects.org."

Bei relativ harmlosen Suchbegriffen finde ich 3 Treffer für gesperrte Seiten schon erschreckend viel. Könnte es sein, dass da mehr gesperrt wird als notwendig? In meiner 15jährigen Karriere als Junggeselle bin ich noch nie auf Kinderpornographie gestoßen. Mit dem letzten Vorstoß gegen Kinderpornographie kann es auch nichts zu tun haben, da die Verfügung anscheinend von
Dezember 2005 ist.

Und ich dachte immer Zensur gibt es nur in China.

(Der andere Link hatte übrigens noch nicht einmal eine Begründung.)

Sonntag, August 16, 2009

Wednesday Comics 2

Ich bin jetzt zwar erst in der zweiten Woche, kann mir aber ein paar Kommentare zu den Einzelgeschichten nicht verkneifen:

Batman - von Azzarello & Risso
Sieht nett aus, aber ich habe schon jetzt den Faden verloren. Das könnte entweder ein Zeichen für mein schlechtes Gedächtnis sein oder dafür, dass die Schöpfer noch nicht die Spielregeln dieses Mediums (Zeitungscomics) im Griff haben oder sich nicht wirklich drum scheren und gleich an das Paperback denken.

Kamandi - von Gibbons & Sook
Das genaue Gegenteil zu Batman. Hier wird erzählerisch und graphisch an Prinz Eisenherz erinnert. Und das passt natürlich hervorragend in dieses Format.

Superman - von Arcudi & Bermejo
Hier wird ganz gut mit dem Wochenformat gearbeitet, da die beiden ersten Seiten jeweils komplette Szenen waren.

Deadman - von Bullock & Heuck
Mein persönlicher Favorit bisher. Ordentlich begonnene Detektiv/Thriller Geschichte, die nach Art von Bruce Timm / Darwin Cooke (also im Retro Stil) gezeichnet wird. Starke schwarze Linien machen sich hervorragend im groberen Zeitungsdruck.

Green Lantern - von Busiek & Quinones
Scheint auf einen 50er SF Angriff aus dem Weltraum Schinken hinauszulaufen. Da wir über die Einleitung noch nicht hinweg sind, ist es etwas schwierig das jetzt schon zu bewerten.

Metamorpho - von Gaiman & Allred
Rollt auch noch sehr langsam an. Immerhin sind wir im Zielgebiet angelangt. Den Mangel an Action macht man durch eine Persiflage auf alte Comic Werbungen, die aber letztenendes rein gar nichts mit dem Rest der Geschichte zu tun haben.

Teen Titans - von Berganza & Galloway
Endlich mal eine in die Handlung integrierte Zusammenfassung der bisherigen Handlung. Ansonsten Action. Gut das wenigstens die Plots der verschiedenen Mehrteiler nicht alle dem gleichen Ablauf folgen. "Oh, heute ist die Wendepunktwoche."

Strange Adventures - von Paul Pope
Pope hat vermutlich den ausgefallensten Zeichenstil aller Teilnehmer, allerdings hat er auch die klischeehafteste Handlung. Zugegeben, damit orientiert er sich stark an den alten Flash Gordon Geschichten, aber ich hoffe doch, dass noch ein wenig mehr Spannung aufkommt.

Supergirl - von Palmiotti & Conner
Kommen wir zu dem was der Amerikaner Comic Relief nennt. Dem komischen Moment nach all den Abenteuern. Das die Haustiere von Superman und Supergirl in der Geschichte vorkommen, reicht eigentlich. Der Rest erledigt sich von alleine.

Metal Men - von Didio & Garcia-Lopez
Ich verute mal, dass das einer der Gründe war wieso dieses Projekt grünes Licht bekommen hat. Der Chef von DC schreibt einen Zeitungscomic, der von der 80er Jahre Legende Jose-Luiz Garcia-Lopez umgesetzt wird.

Wonder Woman - von Ben Caldwell
Bedient sich der Träume wie bei Little Nemo um phantastische Sagen und Gestalten mit der grazilen Kampfmaschine Wonder Woman zu verbinden. Sehr lesenswert.

Sgt. Rock and Easy Co. - von Kubert & Kubert
Dass Joe Kubert Kriegscomics zeichnen würde war ja abzusehen. Nett, aber nicht mein Ding.

Flash Comics - von Kerschl & Fletcher
Mir fällt der Name der Vorlage nicht ein aber auch die Ehedramen von Flash und seiner Frau Iris orientieren sich stilistisch stark an einem Zeitungscomic aus den 70ern inklusive der Roy Lichtenstein Kolorierung.

The Demon and Cat Woman - von Simonson & Stelreeze
Ohne viel Geplänkel direkt ins Abenteuer. Mit dem Anfang und den Charakteren sollte sich die Geschichte von allein erzählen.

Hawkman - von Kyle Baker
In einem für Kyle Baker sehr realistischen Stil und mit einer für Kyle Baker sehr nüchternen Sprache könnte sich dieses als eine der blutrünstigsten der Serien herausstellen. Für Hawkman durchaus passend. Aber ich hoffe noch, dass der sprühende Humor von Kyle Baker das wieder ausgleichen wird.

Sonntag, August 09, 2009

Wednesday Comics

Ich lese relativ viele US Comics. Aber bisher hat es mich eigentlich nie gereizt Rezensionen zu schreiben, da bis ich die Hefte erhalten und gelesen habe meistens schon ein Monat vergangen ist, seit die amerikanischen Comicleser ihre Meinungen kundgetan haben. Außerdem gibt es normalerweise auch nicht viel interessantes zu schreiben, außer dass die Geschichten lesenswert sind oder eben nicht.

Aber diesesmal ist es anders. Heute morgen habe ich New Avengers #55 von Bendis und Immonen gelesen. Da Marvel Comics seit einiger Zeit eine einleitende "was bisher geschah" Textseite haben, verzichten die Autoren anscheinend bewusst auf jegliche Exposition. So fand ich mich nur inmitten eines Kampfes zwischen den Avengers ("Die Rächer" für Menschen meines Alters) und einer Horde Schurken die von "Hood" angeführt wurden. Das Team der Helden ist anscheinend aus den aktuell populärsten Figuren (Spinne, Wolverine) und ein paar B-Helden (Spiderwoman, Luke Cage, Ms. Marvel und einem Heini, den ich nicht kenne und der auch nicht einmal im ganzen Heft namentlich angesprochen wird) und Captain America (der wie ich hörte eigentlich tot ist) als Anführer zusammengewürfelt. Die Schurken waren so zahlreich, dass ich kaum einen zweimal gesehen haben, geschweige denn Namen zuordnen konnte. Die Geschichte endete, bevor wirklich etwas passiert wäre. Alles in allem fühlte ich mich ziemlich verloren. Keine positive Erfahrung. Das einzige Highlight war, dass die Helden wohl ihre alte Avengers Mansion mit Butler aufgeben mussten, und jetzt bei Captain America zu Hause... äh... hausen.

Aber vergessen wir das. Ich habe meinen Eindruck davon nur beschrieben, weil das wohl relativ typische Superheldenware ist.


Wenden wir uns den Wednesday Comics von DC zu. Das sind 15 übergroße Seiten Comic für den stolzen Preis von 3,99 $. Und wenn ich sage "übergroß", dann meine ich Zeitungsseitengröße. Eine Seite hat also die Fläche von vier normalen Comicseiten. So viel wusste ich, als ich es bestellt habe.

Was mich etwas überraschte als ich die "Hefte" bekommen habe, war die Tatsache, dass es auch auf Zeitungspapier gedruckt ist. Naja, bis in die 80er waren alle US Comics auf solchem Papier gedruckt worden, aber heute erwartet man eben doch mehr. Vor allem bei dem stolzen Preis.

Aber als ich dann die erste Seite aufklappte, waren alle Bedenken wie weggeblasen. Wunderschöne große Comics. Die besten Zeichner, Autoren und "Coloristen". Das Erlebnis von Comics wie sie seinerzeit erfunden wurden - als Zeitungsbeilage. Da jede Geschichte nur eine Seite hat, muss man hier natürlich mit Fortsetzungsgeschichten leben, aber da die Wednesday Comics jede Woche erscheinen, hält sich die Ungeduld in Grenzen.

Für mich werden sie jetzt zu den Sonntagscomics, die ich gemütlich am Sonntag mit einer Tasse Kaffee zelebrieren werde.

Ich war schon immer ein Freund von "Anthologien". Bis in die 80er Jahre gab es bei DC einige Reihen, die seit den 40ern mit wenigen Pausen durchgehend erschienen sind und aus mehreren 8-16 Seiten langen Reihen bestanden. Dann gab es die "DC Explosion", die einigen Titeln plötzlich 100 Seiten und damit auch mehrere Geschichten bescherte. In der folgenden "DC Implosion" wurden viele Titel eingestellt und anderen Reihen als Zweitgeschichte zugeordnet, quasi eine Minianthologie. *seufz* Ich habe diese Zeit geliebt. Gut gemachte Anthologien haben etwas von einer schönen Überraschung.
Wenige Jahre später waren alle Comics mit mehreren Geschichten verschwunden.

Mitte der 80er konkurierten Marvel und DC mit "Flagschiff-"Anthologien, in denen (aus Kostengründen?) viele - um nicht zu sagen: ausschließlich - junge, unerfahrene Künstler ihre ersten Gehversuche machen durften. Die waren aber teilweise so schlecht, dass damit das Thema für Jahre verbrannt war. Denn negative Überraschungen will niemand.

Durch die wirtschaftliche Rezession in den USA wurden nun wieder viele Serien konsolidiert. Diesesmal aber sind es wieder erfahrene Künstler, die die zusätzlichen Seiten erschaffen. D.h. ich bin im siebten Himmel.

Aber wo wird DC mit dem neuen Zeitungsformat hingehen? Kann man Abenteuer Comics in Zeitungen so wieder etablieren? Es wäre wünschenswert, aber Zeitungen kämpfen ja selbst ums Überleben und haben kein Geld für teure Comics. Vielleicht kann DC ja eine vier Seiten starke Superhelden Beilage mit wechselnden Geschichten produzieren. Das sollte sich für beide Seiten rechnen. Als eigenständiges Magazin finde ich es zwar auch sehr gut, aber ich habe Bedenken was den Platz auf dem Lesermarkt angeht. Als Kuriosität ist man entweder eine Sensation oder schnell wieder aus dem Geschäft.

Dienstag, Juli 28, 2009

"Nicht jeder, der trinkt, wird deswegen zum Schläger"

Und wieder ein Gerichtsurteil. Dieses mal wurde entschieden, dass es Gemeinden nicht erlaubt ist offenen Suff zu verbieten.

In Freiburg war für Wochenenden Alkoholgenuss auf öffentlichen Plätzen untersagt - in der Hoffnung damit Schlägereien und ähnliche Alkoholdelikte vermeiden zu können.
Die von der Presse kolportierte Begründung des Klägers war: "Nicht jeder, der trinkt, wird deswegen zum Schläger". Das Gericht erklärte die Verordnung für zu pauschalisierend, Einzelfallentscheidungen seien eine Notwendigkeit.

Warten wir mal ab, wie sich Gerichte zu den sich anbahnenden Computerspiel Verboten entscheiden werden.

Montag, Juli 27, 2009

EU erlaubt USA Zugriff auf Bankdaten

Ganz nebenbei erfährt man in einem FAZ Artikel, dass genaugenommen nur das legalisiert wird, was ohnehin schon geschieht. Die SWIFT, über die der größte Teil der zwischen-europäischen Buchungen abgewickelt wird, hatte ihre Server mit den Buchungsdaten nämlich seit jeher in den USA stehen.
D.h. wenn die EU den Amerikanern Zugriff auf Kontoinformationen gestattet, muss niemand etwas tun. Das ist sehr effizient und spart Kosten.
Andererseits könnte man noch mehr Kosten sparen, indem man die Bankdaten gleich an Goldman-Sachs schickt.

Samstag, Juli 25, 2009

GL / GA

wunderschönes GL / GA Poster von Alex Ross

Demnächst wird ein Green Lantern (Menschen meines Alters bekannt als die "Grüne Leuchte") Film gedreht, der dann irgendwann 2011 in die Kinos komen soll.

Da Ryan Reynolds wohl die Hauptrolle übernimmt, scheint sich der Film ähnlich wie Iron Man mit reichlich Augenzwinkern dem Thema zu nähern. Das könnte bei einer eher heroisch trockenen Figur wie GL ganz hilfreich sein.
Ich sage nicht, dass ich dem Film nicht freudig entgegen sehe, aber die klassischen GL Comics waren heroische Science Fiction Geschichten, die mit wenig Humor gesegnet waren. Das würde auf 90 Minuten gestreckt dann so unterhaltsam wie die letzten Star Wars Filme.

Was ich aber noch viel lieber sehen würde, wäre ein Green Arrow (der Grüne Pfeil) Film.
Green Lantern Cover #78
Seit 1970 sind Green Lantern und Green Arrow eng miteinander verbunden. Damals begann mit GL#76 eines der berühmtesten Werke der US Comicgeschichte - Denny O'Neil und Neal Adams brachten die beiden Helden in einer Reihe von sozialkritischen, "relevanten" Abenteuern zusammen. Leider wurde die Serie aufgrund miserabeler Verkaufszahlen mit #89 eingestellt, aber Fans halten sie bis heute in ihren Herzen.

Daher wäre ein Gastauftritt der Grünen Leuchte auch gerne gesehen. Aber als Hauptfigur ist Green Arrow viel interessanter, da er nicht den sauberen Helden mit kosmischer Macht, sondern den gestrauchelten Underdog mit dem Auge für soziale Gerechtigkeit darstellt.

Ich sehe den Ablauf der Geschichte schon genau vor mir:
Kapitel 1: Oliver Queen ist ein mächtiger Finanzinvestor, der sich wenig um die Menschen auf der Strasse kümmert. Er investiert in Bauprojekte und kandidiert als Bürgermeister. In seiner Freizeit ist er begeisterter Bogenschütze und legt alles daran jeden Wettkampf zu gewinnen.
Aber er konzentriert sich auf die falschen Dinge und innerhalb kürzester Zeit verliert er sein Vermögen, seinen Ruf und steht auf der Strasse.
Kapitel 2: Ohne Geld und ohne seine Arbeit, aber mit ungebrochenem Willen beginnt er sich neu zu erfinden. Er tritt als Rächer auf und bekämpft die Kriminalität in seiner Stadt mit seinem Bogen und einer Ansammlung selbstentwickelter Spezialpfeile (Gaspfeil, Explosivpfeil, Knock-Out Pfeil, etc.). Der Grüne Pfeil ist geboren.

Kapitel 3: Es läuft gut für Oliver Queen. Er hat einen Teil seines Vermögens wieder erlangt und geht ganz in seiner neuen Doppelidentität auf. Bei einem Kampf begegnet ihm die rattenscharfe Superheldin Black Canary (Blitzschwalbe), mit der er fortan gemeinsam auf Jagd geht und das Fangen von Kriminellen zum Wettstreit macht.
Kapitel 4: Ein Bekannter von Black Canary schaut bei einem Banküberfall vorbei und hilft GA und BC mit ein paar Handgriffen aus einer brenzligen Situaton. Gastauftritt Green Lantern.
Ab sofort arbeitet man also zu dritt. Dabei vertritt aber GL die Seite des Rechts und GA die des Gewissens.
Die Lage eskaliert als ein Polizist einen (klassischerweise zwecks Vorurteilen schwarzen) Jugendlichen unberechtigterweise attackiert. GL stellt sich auf die Seite des Polizisten und Ga auf die des Jungen. (Vermutlich kennt GA den Jungen schon und kann daher die Situation anders bewerten)
Kapitel 5: Irgendein kataklysmischer Kampf mit einem Superschurken füllt ein paar Minuten die Leinwand.
Kapitel 6: Oliver Queen kann seinen Ruf wieder reinwaschen und deckt auf, dass sein politischer Widersacher die Beweise gegen ihn fingiert hat. Queen könnte Bürgermeister werden, lehnt aber ab, da er den Glauben an die Politik verloren hat und lieber handfeste Arbeit für seine Stadt leistet.

Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen, aber insbesondere das Aufeinandertreffen der Superhelden im Mittelteil wurde mir einen Herzenswunsch erfüllen.

Oakland

Diese Anzeige fand ich gestern auf Focus online.

Ich hätte nicht gedacht, dass die "größte Sandinsel der Welt" in Österreich ist, aber bei dem Preis verspreche ich mir auch etwas von Weltrang.

Freitag, Juli 24, 2009

Vorwurf der Volksverhetzung Strafanzeige gegen Amazon

Gerade wollte ich einen Kommentar zu einem RP online Bericht oder genauer dessen Leserkommentaren abgeben.
Aber man muss offenbar angemeldet sein. Und angemeldet sind ebenso offenbar nur gesinnungsgleiche Leser.
Daher hier meine Gedanken:

"Interessant wie sich hier sämtliche Kommentare nur gegen den AJC und "die Juden" richten.

Aber zurück zum Thema - es ist doch nicht verkehrt wenn sich jemand um die Einhaltung von bestehenden Gesetzen kümmert. Auch wenn es aus eigenem Interesse ist.
Und es ist ja vermutlich nicht so, dass rechte Verlage ihre Werke der Bundesprüfstelle zwecks Indizierung vorlegen, bzw. letztere nicht die Mittel hat, um alles, was tagtäglich veröffentlicht wird, zu begutachten. D.h. nur weil etwas noch nicht indiziert ist, ist es nicht unbedingt legal.

Hier sähe ich auch gerne mehr Aktivität von unausgelasteten Rechtsanwälten, aber die kümmern sich ja lieber um eBay User."

Dienstag, Mai 26, 2009

Fernsehen im Netz

Liebes Oberlandesgericht Münster,

könntet Ihr bitte eine Liste mit Links veröffentlichen, unter denen man das Fernsehprogramm der öffentlich-rechtlichen Sender finden kann?
Ich kann nämlich nichts dergleichen finden. Ich habe extra gerade noch einmal gesucht und nach wie vor haben weder ARD noch ZDF Livestreams ihres Programmes. Und damit meine ich keine Clips in "Mediatheken". Videos von ausgewählten alten Sendungen sind kein Fernsehen, sondern Werbung. Das ZDF bezeichnet zwar einige Ihrer Clips als "Livestreams", aber live und aufgezeichnet ist nun einmal nicht das gleiche.

Wofür genau muss man also jetzt die GEZ Gebühren auf Computer bezahlen?
Ich bezahle fürs Fernsehen, aber immer wenn ich TV online sehen will, scheitere ich mangels Verfügbarkeit. Aber irgendwo muss es ja sein, denn sonst könnte die GEZ ja schließlich nicht die Gebühr eintreiben. Wenn Ihr jetzt per Dekret Gebühren durchdrückt, dann will ich auch die bezahlte Leistung sehen. Echte Livestreams rund um die Uhr in voller Auflösung.
Oder muss man die einklagen?

Oder kann ich auch ein paar eigene Videos ins Netz stellen und dann von allen Bundesbürgern mit PC Geld verlangen, weil sie es sich ja "hätten ansehen können"? Dann wären wir wieder quitt.

Mittwoch, Februar 11, 2009

... und wieder unglücklich verliebt

Ok, ich kann nicht behaupten, dass es sich nicht abgezeichnet hätte. Sie hat einen Freund. Aber man wird ja noch hoffen dürfen.

Und jetzt sitze ich hier und versuche es mir von der Seele zu schreiben.
Und anstelle von Kopfschütteln ob der Konstellation könnte ich ein paar aufmunternde Worte gebrauchen. Danke.

Mehr als ein Jahr lang habe ich nur eine Internetbekannschaft gehabt. Mit täglichem, abendfüllendem Video Chat. Es gab Momente in denen wir uns Küßchen zugeworfen haben, ein regelmäßiges "Ich liebe Dich." und immer wieder das Versprechen sich zu besuchen (anderer Kontinent - sonst wäre ich schon längst da gewesen). In den letzten Monaten waren das dann eher einseitig nur meine gespitzten Lippen, die um einen Gute Nacht Kuss bettelten.

Möglicherweise hat sich ihre Beziehung in dieser Zeit verändert, verstärkt. Pech für mich.
Aber ich habe es auch von Anfang an geahnt und mich sogar dagegen gewehrt. Zunächst war sie es, die wie wild gebaggert hat. Nach Wochen habe ich dann meine Abwehr fallen lassen und bin darauf eingegangen. Es war ja zur Abwechslung mal wieder sehr nett einen Bezugspunkt zu haben. "my statistically significant other"

Irgendwie scheine ich der Kumpeltyp zu sein. Die üblichen Männlichkeitsbezeugungen sind mir zuwider. Die kalte Schulter, mit der man interessierte Frauen dazu bringt, sich stärker zu binden, würde ich nie einsetzen. Ich glänze durch Aufmerksamkeit, bin in schwierigen Situationen da, um Händchen zu halten. Hm, vielleicht bin ich auch nicht der Kumpeltyp, sondern eher der schwule beste Freund...
Vor Jahren hatte ich die Nase voll davon und habe mich nicht mehr in Bars und an anderen Paarungsanbahnungsstätten aufgehalten. So lernt man natürlich nur Leute im Internet kennen. Ohne sich Anfassen zu können fehlt aber ein entscheidendes Kommunikationsmittel. *seufz*

Dafür werde ich jetzt mal wieder laut Musik hören können. Und wer weiß. Vielleicht komme ich auch mal dazu meine Finanzen auf Vordermann zu bringen.

Sonntag, Februar 01, 2009

Der Kommissar

Hier hat sich jemand mit viel Liebe daran gemacht die Fernsehserie Der Kommissar zu dokumentieren.
Alle Folgen, Schauspieler, Autoren etc sind aufgelistet. Es gibt sogar Photoserien zu den Episoden.


Jetzt werde ich sonntags abends mal auf 3Sat überprüfen, ob alles stimmt.

Samstag, Januar 31, 2009

böse Finanzwelt

Ich sehe mir seit kurzem jede Folge des Colbert Reports und der Daily Show an.
Und so langsam bekomme ich das Gefühl, dass uns (ebenso wie den USA) ein paar Gesetze zur Haftung von finanziellen Brandstiftern fehlen.


Wir erinnern uns an den Zusammenbruch des amerikanischen Immobilienmarktes und insbesondere der spekulativ gehandelten Darlehen.

Problem Nr. 1:  schlecht gesicherte Darlehen wurden in Bündeln weiterverkauft und als Investmentmöglichkeit angeboten. Nicht zuletzt sogar an Kleinanleger.

Problem Nr. 2: Ratingagenturen haben den nahezu ungedecken Darlehen ein hervorragendes Rating bescheinigt. Auf welcher Grundlage? Viel schlechter kann man seinen Job ja nicht machen.

Durch die Menge der geplatzten Kredite und verpufften Investitionen gingen ein paar Banken Pleite und fast alle gerieten in Bedrängnis.

Problem Nr. 3:
Manche Bankmanager (bekannt geworden in den USA - unsere Manager haben etwas mehr Fingerspitzengefühl) geben sogar noch königliche Beträge aus, nachdem sie durch ein Millardendarlehen vom Staat vor dem Ruin gerettet wurden. Z.B. für Privatjets, Büroeinrichtungen oder Dividendenausschüttungen.
Wobei letzteres sich vermutlich darüber erklärt, dass man die Aktienbesitzer nicht verprellen will, weil die eigenen Einlagen zu einem Teil aus eigenen Aktien bestehen. Und im Falle sinkender Kurse stünde man wieder kurz vor der Insolvenz.

Und was ist mit Münteferings Heuschrecken, deren System ich bisher nur schemenhaft verstanden habe:
Problem Nr. 4: Ein Investmentfond kauft ein Unternehmen. Da Investmentfonds nie genügend Geld flüssig haben, nehmen sie dafür einen Kredit auf. Den Kredit wälzt man dann auf das Unternehmen ab, so dass der Fond ohne großen Einsatz in den Besitz des Unternehmens gekommen ist.
Da der Fond aber gleichzeitig das eigentliche Geschäft nur notdürftig instand hält, geht langsam alles den Bach runter und man gerät in Schwierigkeiten den Kredit zu bedienen.
D.h. effektiv streicht das Kreditinstitut den Gewinn für einen Kredit ein, den das Unternehmen gar nicht nötig hatte, und der Investmentfond verkauft das Unternehmen weiter, bevor sich die desolate Lage bilanziell negativ bemerkbar macht. Und nicht selten gehen wenig später die so ausgenommenen Unternehmen pleite. Manchmal werden sie zuvor noch zerteilt, fusioniert oder einfach nur ein paar Werte verschoben.

Zu letzt gab es erst das Beispiel Hertie wo ein anderes Unternehmen des gleichen Investmentfonds so überzogene Mieten genommen hat, dass das Kaufhaus an den meisten Orten nicht mehr wirtschaftlich war.

Liegt da wirklich kein einziger Straftatbestand vor? Betrug? Wucher? Was ist mit "Eigentum verpflichtet"? Das müsste doch doppelt gelten, wenn am Eigentum noch Arbeitskräfte hängen.
Wenn Manager nicht mehr im Sinne der Firma agieren und langfristigen Schaden für kurzfristige Gewinne in Kauf nehmen, schreit es Ungerechtigkeit. Aber ohne entsprechende Gesetze wird das nur schlimmer werden.

Freitag, Januar 23, 2009

Kaffeetrinker

In unserer Firma gibt es vermutlich Heinzelmännchen, die immer die Kaffeekannen leer machen.
Oder es sind die Mitarbeiter. Und davon haben wir verschiedene Typen:

Der Eifrige
"Ich muss weg."
Nimmt sich die letzte Tasse, läßt den Deckel locker auf der Kanne und geht.

Der Grobsensoriker
"Da war noch was drin."
Nimmt sich die letzte Tasse und verschließt die Kanne mit der letzten Pfütze wieder ordentlich.

Die Vorausschauende
"Du musst nur den Knopf drücken."
Bereitet schon mal die nächste Kanne vor, wenn sie die vorletzte Tasse genommen hat.

Der Controller
"Was sollte das denn?"
Stellt den geistigen Gesundheitszustand der Vorausschauenden in Frage, weil in der Zwischenzeit der Eilige da war und die nächste Kanne nicht angestellt hat.

Der Spontane
"Ich will Kaffee. Jetzt!"
Zieht die halbvolle Kanne aus der Maschine, während sie noch läuft. Das restliche Wasser füllt dann den Filter bis zum Rand und bleibt so stehen, bis der Raumpfleger kommt.

Ich bin mir sicher dass es noch mehr Typen gibt, aber wir haben eine kleine Firma, in der die Mitarbeiter nicht einmal einen Kasten Sprudel bedienen können.