Montag, April 02, 2007

wie ich die Welt hätte verändern können

Hier mal eine Liste von meinen "Projekten", d.h. Ideen, die mir beim Aufräumen in die Finger gekommnen sind.
Die sind alle schon 10 Jahre alt. Damals wären sie noch cool gewesen, aber inzwischen wurden sie von irgendjemand anderem umgesetzt:

  • ca. 1994: ein Tatikspiel mit Superhelden. Meine Anmerkungen waren "Multiplayer wie Battleisle", "Konstruktion über Polygone wie bei Quake". Dazu eine perspektivische Zeichung, auf die ich noch ein wenig stolz war, bevor ich das Blatt zum Altpapier gegeben habe. Mit Freedom Force (2002) bin ich mehr als zufrieden.

  • ca. 1995: die ultimative Simpsons Site (ich hatte sogar mal meine eigene Seite!) Inzwischen gibt es zahllose Seiten, die in Bezug auf Interaktivität nicht meinen Ansprüchen genügen würden, aber gleichzeitig die Messlatte so hoch legen, dass ich gar nicht erst darüber nachdenke, eine neue Site zu bauen.

  • 1998: Nachdem ich das gleichnamige Buch von Martin Fowler gelesen hatte, kam mir die brillante Idee Java Refactorings auf Knopfdruck zu ermöglichen. Doch während ich nie über stümperhaftes Parsen mit ANTLR hinausgekommen bin, beherrscht eclipse die wichtigsten Veränderungen fehlerfrei.

  • 1998: Eine Site zu den drei Fragezeichen. Aber Rocky Beach läßt keine Fragen offen.

  • 1998: Eine Geschichte mit den drei Fragezeichen. Ich hatte ein paar gute Ideen, aber es fehlte immer noch der entscheidende Kniff, der Anfang und Ende zusammen hielt. Da der aktuelle Rechtsstreit mir die Lust auf neue Geschichten verhagelt hat, wird daraus wohl nichts.

  • 1999: Eine SID Site (Musik aus C64 Spielen) mit der Möglichkeit die Stücke zu bewerten und einer Bestenliste. Ich hätte natürlich meine Lieblingsstücke nach oben gesetzt. Aber auch hier gibt es genügend Seiten mit C64 Spielen, Bildern und Musik, die ich hier nicht nennen werde, weil die von irgendwelchen Abenteurern verklagt werden, die meinen das Urheberrecht von Software schützen zu müssen, die sich vor 15 Jahren schon nicht mehr verkauft hat.

Ich habe noch mindestens 10 weitere "Projekte". Aber darüber wird nichts verraten, weil ich die Hoffnung habe, dass daraus doch mal irgendwann etwas wird.

Sonntag, April 01, 2007

Mein persönlicher Verfall der Sitten

Da hatte ich zwei Wochen Urlaub und habe nichts zuwege gebracht. Mittags aufstehen, Fernseher an, langweilige online-Spiele spielen. Dusche und Frühstück um 16 Uhr. Fernseher aus um 3 Uhr morgens.

Ich brauche mal wieder jemanden, der mir sagt, wo's lang geht. Früher habe ich mir dann Henry Rollins aufgelegt, um mich mal wieder gepflegt eine halbe Stunde anbrüllen zu lassen. Inzwischen überwiegt aber die Sorge um mein Gehör. Fernsehen ist Opium für's Volk und ich bin abhängig.

Aber dann kommt jemand wie Roger Willemsen, den ich zu Schulzeiten noch als großen Langweiler empfand, zu Harald Schmidt, der sich mit lieblos zusammengewürfelten Versatzstücken aus Kultur und Tagesgeschehen durch seine Sendung quält und mich nur gelockt hat, weil er die Geschichte hinter dem Comic/Film 300 mit Playmobilfiguren nachgestellt hat.
Und ich hänge an Willemsens Lippen. Finde alles was er sagt geistreich und interessant. Und ich denke: verdammt!
In meiner etwas verklärten Erinnerung hatte ich früher auch einmal einen Draht zur Kultur, habe gerne gelesen. Stattdessen sehe ich den ganzen Abend fern und tippe Stammtischreden in mein Blog.

Um mich wieder etwas in die richtige Spur zu bringen, werde ich in den nächsten Tagen mal eine Meditationsstunde einführen. Wenn ich nach hause komme, setze ich mich eine Stunde in mein Schlafzimmer. Dort steht seit Jahren ein Schreibtisch, den ich für diesen Zweck gekauft habe. Aber den staube ich nur einmal im Jahr ab, wenn ich meine Steuererklärung machen muss. Jetzt will ich mich eine Stunde lang zwingen dort zu sitzen, damit mir so langweilig wird, dass ich beginne irgendetwas sinnvolles tun. Schreiben, zeichnen, lesen oder einfach nur das Zimmer aufräumen.

Deutschland wählt die Underdogs

Ja, ich gebe zu: ich sehe gelegentlich DsdS.
Diesesmal habe ich nur das Ende gesehen und mich königlich über die langen Gesichter der Jury amüsiert. Ausgeschieden ist (wie in fast jeder Staffel) die designierte Siegerin, Francisca Urio.
Aber wenn die Überlegenheit so klar ist, schwenken die Sympathien der handybesitzenden deutschen Teenies zu dem Kandidaten um, von dem man gerne entjungfert werden möchte. Und das scheint sich relativ gleichmäßig auf alle anderen Kanditaten zu verteilen - nur eben nicht auf Frl. Urio. Das kann ich persönlich nicht nachvollziehen, aber da erinnere ich mich an die Worte von Bohlen, der in einer der letzten Sendungen zu ihr sagte, sie wirke zu perfekt und das würde die kleinen Jungs abschrecken. Da dachte ich natürlich nur, der alte Mann will sie knattern, mag aber keine starken Frauen. Aber siehe da: er hatte recht. Sie bekam die wenigsten Anrufe.

Aber sie konnte darüber nur lachen. Warum auch nicht. Vermutlich hat sie schon mehrere Anfragen für Plattenaufnahmen sicher. Vielleicht hätte sie doch ein wenig traurig sein sollen, denn sie hat noch einen drei Jahre dauernden Vertrag mit den Machern von DsdS, die bei jeder Aktivität Geld abschöpfen dürfen.
Nur die können sich ihren Wettbewerb jetzt rektal einführen, weil der Sieger (Mark Medlock oder Lisa Bund) immer nur der Beste vom Rest bleiben wird.

Das war mal ein erster April nach meinem Geschmack.